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INTERNATIONAL

Dr. Franz B. Humer, Präsident des Stiftungsrates


Noch vor wenigen Jahren hat die Mehrheit der Doktorandinnen und Doktoranden ihre Arbeit in den Arbeitsräumen und Labors der jeweiligen Universität konzipiert, recherchiert und geschrieben. Längere Auslandsaufenthalte im Rahmen der Dissertationen waren die Ausnahme. Dies hat sich – das zeigt unsere Zusammenarbeit mit den Universitäten Zürich, Salzburg und Basel – grundlegend geändert. Die meisten der jungen Wissenschaftler, die wir seit 2007 unterstützen durften, haben während ihrer Dissertation mindestens ein Jahr im Ausland gelebt. Ob in Asien, Afrika oder Europa: Die Erkenntnisse aus diesen Auslandsaufenthalten haben – davon bin ich überzeugt – die Qualität der einzelnen Arbeiten entscheidend verbessert. Sie machen die Publikationen praxisnah und entsprechend wertvoller.

Aber noch wichtiger scheint mir, dass international ausgerichtete Dissertationen den persönlichen Erfahrungshorizont der jungen Akademikerinnen und Akademiker wesentlich erweitern, denn erst das Überwinden nationaler Grenzen, das Einbeziehen der Wirklichkeit in den unterschiedlichsten Ländern führt zu Einblicken, die in den Räumen der Hochschulen nicht gewonnen werden können.

In unseren regelmässigen Begegnungen mit Doktorandinnen und Doktoranden wird mir dies immer wieder bewusst: Sobald sie über ihre Auslandssemester erzählen, wird manches, was im Konzept noch sehr theoretisch schien, plötzlich lebendig. Und es wird klar, warum das Dissertieren auch im Bologna-Zeitalter sinnvoll ist. In dieser Phase legen die jungen Menschen die Wissensbasis, von der sie im späteren Berufsleben zehren können und die sie zu Höchstleistungen befähigt.

International zu arbeiten ist ja auch längst der Berufsalltag in vielen Unternehmen – und dies nicht nur in den grossen, global ausgerichteten Konzernen. Auch wer nach Abschluss der Dissertation in einem KMU oder für die öffentliche Hand arbeitet, wird früher oder später auf Fragestellungen stossen, die mit Erfahrungen aus Auslandseinsätzen einfacher zu beantworten sind. International zu denken, so meine eigene Erfahrung, hilft auch im nationalen Kontext, zielgerichteter und erfolgreicher zu handeln. Und damit sind wir wieder beim Kern unserer Stiftungsarbeit: Wir ermöglichen Dissertationen nicht des Titels wegen, sondern als Grundlage für eine sinnvolle, überdurchschnittlich erfolgreiche Berufstätigkeit.

Das, was wir von Doktorandinnen und Doktoranden, die vor einigen Jahren mit unserer finanziellen Hilfe promovieren konnten, über ihren weiteren Lebensweg wissen, bestätigt diese Ausführungen in eindrücklicher Weise. Und ich gebe gerne zu, dass wir im Stiftungsrat manchmal ein wenig stolz sind, wenn wir von beruflichen Grosstaten «unserer» Ehemaligen erfahren. Wir sind darum motiviert, unsere Arbeit in enger Zusammenarbeit mit den Universitäten auch in den kommenden Jahren fortzusetzen.

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