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DIE REALITÄT IM BLICK BEHALTEN!

Dr. Franz B. Humer, Präsident des Stiftungsrates

Von Hermann Hesse, dem bekannten Dichter und Denker, stammt der Ausspruch: «Man muss das Unmögliche versuchen, um das Mögliche zu erreichen». Und natürlich hat Hesse recht. In vielen Lebenslagen ist es notwendig, über scheinbare Grenzen hinweg zu denken und zu handeln. Und so mag es überraschen, dass ich, was die Themen und Forschungsgebiete von Dissertationen anbelangt, dies anders sehe.

Natürlich will ich hier nicht jenen Themen das Wort reden, die wissenschaftlich bereits mehrfach und fundiert behandelt worden sind. Solche Arbeiten, die im Wesentlichen auf bereits Publiziertem aufbauen und bestenfalls noch einen einzelnen Zusatzaspekt beleuchten, gibt es trotz der Professionalisierung der Doktorandenausbildung in den letzten Jahren noch immer allzu häufig.

Wenig Sinn machen in der Regel auch Dissertationen, die sich inhaltlich allzu weit von der Realität entfernen. Auf recht abenteuerlichen Hypothesen beruhend behandeln diese Fragestellungen, die weder heute noch morgen Realität werden. Hier besteht in der Tat die grosse Gefahr, dass solche Werke zwar im engen akademischen Umfeld zur Kenntnis genommen werden – vielleicht sogar mit einiger Bewunderung ob des gewagten Denkens –, früher oder später aber erfahrungsgemäss in einer physischen oder elektronischen Ablage landen, wo sie dann auch bleiben.

Unsere Erfahrungen aus nun doch schon dreizehn Jahren Stiftungstätigkeit zeigen dagegen eindeutig: Dissertationen, die aktuelle Herausforderungen aufnehmen und konkrete Lösungsansätze entwickeln, finden über die Wissenschaft hinaus Beachtung und werden auch von politischen und wirtschaftlichen Handlungsträgern ernst genommen. Und so entsteht nicht selten zwischen Wissenschaft und Praxis ein fundierter Dialog, der sich messbar positiv auf das Handeln in den einzelnen Themenfeldern auswirkt.

Lassen Sie mich dies kurz an den Dissertationen zeigen, die wir an den Universitäten Basel und Salzburg finanziell unterstützt haben. In Basel steht die Afrikaforschung im Zentrum der von uns geförderten Dissertationen. In den meisten Fällen geht es dabei um ganz konkrete Themen mit engen Berührungspunkten zum täglichen Leben in diesen Ländern. Viele, die in Basel auf diese Weise promoviert haben, suchen und finden im Anschluss daran berufliche Aufgaben in diesen Bereichen, bei denen sie ihre Erkenntnisse in der Praxis umsetzen können.

Im Zentrum der Dissertationen, die wir an der Universität Salzburg unterstützen, stehen alle Aspekte Europas und der Europäischen Union. Auch bei diesen Dissertationen geht es um aktuelle Probleme und Entwicklungen, womit diese Arbeiten einen erkennbaren Mehrwert generieren.

Und so werden wir auch in Zukunft «unsere» Promovierenden bestärken, in ihrer wissenschaftlichen Tätigkeit Fragestellungen und Themen nachzugehen, die über den wissenschaftlichen Kontext hinaus einen Mehrwert erbringen und auf diese Weise ihr erarbeitetes Wissen einer breiteren Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen.

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