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PANDEMIE: WISSENSCHAFT IM ZENTRUM! 

Dr. Franz B. Humer, Präsident des Stiftungsrates

Auch nach über zwei Jahren seit den ersten Schreckensmeldungen aus China hat uns die Covid-19-Pandemie noch immer fest im Griff. Haben wir uns an vieles gewöhnt, so vermissen wir doch immer stärker unser «früheres» Leben. Offene Grenzen, der persönliche Austausch, Anlässe aller Art, aber auch Treffen im Freundes- und Familienkreis: All dies fehlt uns mit jedem Tag mehr.

Neben all den Einschränkungen und Erschwernissen schärft die Pandemie aber auch unseren Blick auf das Wesentliche. Und dazu gehören ohne Zweifel und in ganz besonderem Mass Wissenschaft und Forschung – die eigentlichen Hoffnungsträger in der heutigen Zeit. Nicht auszudenken, wo die Welt heute stünde, wäre es der forschenden Industrie nicht gelungen, innert kürzester Zeit wirksame Impfstoffe zu entwickeln. Auch verschiedene Erfolg versprechende Ansätze für Medikamente gegen Covid-19 unterstreichen die zentrale Rolle von Forschung und Entwicklung in Krisenzeiten.

Aber nicht nur der Medizinbereich war und ist in Pandemiezeiten gefordert. Es stellen sich auch zentrale volkswirtschaftliche Fragen. Ebenso ist auch das Handeln der Staaten, die grenzüberschreitende Zusammenarbeit und vieles mehr wissenschaftlich aufzuarbeiten. Kurz: In vielen wissenschaftlichen Bereichen werden die Auswirkungen und Lehren aus der Pandemie noch lange ein grosses Thema sein. Entscheidend scheint mir, welche Handlungsweisen die Forschung erarbeiten kann, die das staatliche, aber auch das private Vorgehen bei künftigen Grosskrisen positiv beeinflussen können.

Die Wissenschaft ist also, so sehe ich das, gefragt wie kaum je zuvor. Und das in Zeiten, wo die öffentliche Hand wegen der direkten und indirekten Kosten der Pandemie an ihre Belastungsgrenze kommt. Trotzdem wäre es fatal, gerade jetzt Hand an die Finanzen der Bildungsinstitutionen anzulegen, ganz besonders an jene der Hochschulen.

Wenn dies geschieht, sind wichtige Bereiche der wissenschaftlichen Arbeit gefährdet, nicht zuletzt jene der Doktorandenausbildung, die in den letzten zwanzig Jahren wesentlich professionalisiert wurde und damit deutlich mehr Mittel beansprucht, als dies früher der Fall war.

Vor diesem Hintergrund haben wir unseren Stiftungszweck in den vergangenen beiden Jahren mit besonders grosser Motivation ausgeübt. Ermöglichte unsere Förderung doch, dass die von uns an den Universitäten Basel und Salzburg unterstützten Doktorandinnen und Doktoranden ihre anspruchsvolle Arbeit trotz erschwerter Bedingungen weiterführen konnten. Natürlich wird sich, nicht zuletzt wegen der geschlossenen Grenzen, der Abschluss der einen oder anderen Arbeit, die ursprünglich auf drei Jahre geplant war, um einige Monate verzögern. Aber auch in solchen Fällen können wir wenigstens finanziell helfen.

Seit nun bereits 15 Jahren ist unsere Stiftung zugunsten akademischer Nachwuchskräfte tätig. In dieser Zeit haben wir zahlreiche beeindruckende Dissertationen mit ermöglichen können und werden diese Förderungen auch noch bis Ende 2024 fortsetzen. Wir sind dankbar für die wertvollen, prägenden Eindrücke, die wir in der Zusammenarbeit mit diesen herausragenden Vertreterinnen und Vertretern der Wissenschaft gewinnen durften.

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